Horstdorf - Eine Gemeinde in Anhalt

Das Dorf Horstdorf in Anhalt
Der Kirchturm in Horstdorf im Juni 2010

Horstdorf, ein kleines Dorf in Anhalt mit rund 650 Einwohner, ist die jüngste Gemeinde im Wörlitzer Winkel.

Gegründet im Jahr 1708 durch Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau, besser bekannt als "Der Alte Dessauer", wurde Horstdorf hauptsächlich von Neusiedlern aus den umliegenden Orten besiedelt. Möglich wurde die Ansiedlung durch die Anlage des Kapengrabens, welcher die Trockenlegung des Feuchtgebietes zwischen Kakau und Wörlitz erst ermöglichte.

Horstdorf besitzt neben seiner wunderschönen Kirche und einer modernen Kindertagestätte eine weitere Besonderheit: Es zählt mit seiner 5 Kilometer langen Dorfstraße zu den längsten noch erhaltenen Straßendörfern Europas.

Mit Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Wörlitzer Winkel und der Neubildung der Stadt Oranienbaum-Wörlitz wird Horstdorf am 1. Januar 2011 ein Stadtteil der Stadt Oranienbaum-Wörlitz.

Als eines der längsten Straßendörfer Europas verfügt Horstdorf auch über einen geografischen Mittelpunkt.

Horstdorf ist eine kleine Gemeinde im Land Sachsen-Anhalt mit ca. 600 Einwohnern. Gegründet vom "Alten Dessauer" im Jahre 1708 gehört der Ort zur Region Anhalt und liegt mitten im Wörlitzer Winkel. Direkte Nachbargemeinden sind die Stadtteile Wörlitz, Kakau, Riesigk und Griesen.

Horstdorf gehört seit 1. Juli 2007 zum Landkreis Wittenberg. Mit Wirkung vom 01. Januar 2011 bildet Horstdorf, im Zuge der Gemeindegebietsreform in Sachsen-Anhalt, zusammen mit den Gemeinden des Wörlitzer-Winkels die neue Stadt Oranienbaum-Wörlitz. Der Sitz der Verwaltung der Stadt ist Oranienbaum.

Auch nach der Bildung der neuen Stadt behält Horstdorf eine durchgehende Dorfstraße und zählt so zu den längsten, noch in ihrer ursprünglichen Form erhaltenen, Straßendörfern Europas.

Der Ortsname setzt sich höchstwahrscheinlich aus den Begriffen Horst "leicht erhöhte, herausragende und zumeist bewachsene Stelle in einem Feuchtgebiet" und Dorf "kleine menschliche Siedlung" zusammen und steht somit in direktem Bezug zur Ortsentstehung Anfang des 18. Jahrhunderts in einem trockengelegten Sumpfgebiet.

Historische Landtechnik beim Umzug am 21.06.2008 zur 300 Jahrfeier der Gemeinde Horstdorf

Die geschichtliche Entwicklung der Gemeinde Horstdorf von der Gründung bis in die Gegenwart soll hier skizziert werden. In einem ortsgeschichtlichen Abriss zum 200jährigen Bestehen beschreibt Friedrich Graf aus Oranienbaum die geschichtliche Entwicklung der ersten 200 Jahre. Die Arbeiten von Graf sind nach jüngsten Erkenntnissen allerdings ungenau und teilweise lückenhaft.

Wer gern die ausführliche 300jährige Geschichte der Gemeinde Horstdorf nachlesen möchte, dem empfehlen wir die ausführliche Ortschronik, welche von Dorit Schulze und Ines Pinkert verfasst und im Juni 2008 zum 300 jährigen Ortsjubiläum von der Gemeinde herausgegeben wurde. Wer Interesse an dieser Ortschronik hat, kann sich gern an die Gemeindeverwaltung wenden.

Horstdorf ist eine für unsere Region sehr junge Gemeinde, kann dafür aber auf ein genaues Datum der Ortsgründung verweisen. Am 21. Juni 1708 stellt Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau "Der Alte Dessauer" einen Erbzinsbrief aus und ermöglicht so die Ansiedlung in dem ehemaligen Sumpfgebiet.

Die Kirche in Horstdorf im Juni 2010

Der erste Kirchenbau in Horstdorf erfolgte 1708 auf Befehl des Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau. Damals noch ohne Turm wurde ein einfacher Glockenturm später angebaut, stürtzte allerdings 1835 ein.

Das derzeitige Gebäude wurde 1872 erstmalig und im Dezember 1996 nach Renovierung erneut eingeweiht: Die Kirche in Horstdorf dient heute sowohl als Gotteshaus, als auch als Gemeindezentrum. Viel Wissenswertes zur Kirche aber auch zum Friedhof und Pfarrhaus in Horstdorf finden sich hier.

Das sehr gut erhaltene und gepflegte Kriegerdenkmal befindet sich direkt neben der Kirche in Horstdorf.

Bei der Gedenkstätte handelt sich um eine Stele auf Feldsteinfundament mit einer Tafel, auf der die Namen und Sterbedaten der gefallenen Einwohner des Ortes aus dem 1. Weltkrieg verewigt sind. Diese wurde wahrscheinlich zwischen 1921 und 1925 mit einem Festgottesdienst durch Pfarrer Wohlhaupt eingeweiht.

Am 31. Oktober 1994 wurden rechts und links zwei weitere Tafeln mit den Namen sowie Geburts- und Sterbejahren der gefallenen Horstdorfer des 2. Weltkrieges und denen in dessen direkter Folge verstorbenen angebracht. Es finden sich insgesamt 68 Namen auf dem Denkmal wieder, wobei allein 49 Namen und Daten für den Zeitraum von 1939 bis 1949 vermerkt sind.

Der Umzug der Weihnachtsmänner 2010 - Weihnachtsreiter in Horstdorf

Alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit, um genauer zu sein am Vormittag des Heiligen Abend, ist es wieder so weit. Die Hafflingerquadrille aus Horstdorf und Umgebung erfreute alle Einwohner der Geimeinden Horstdorf, Kakau, Brandhorst und Oranienbaum mit ihrem traditionellen Umzug der Weihnachtsmänner hoch zu Ross.

Start ist an der Kirche in Horstdorf. Danach geht es mit Musik nach Kakau zur Gärtnerei Neubauer. Der Umzug endete traditionell auf dem Marktplatz in Oranienbaum.

Landfrau beim Umzug am 21.06.2008 zur 300 Jahrfeier der Gemeinde Horstdorf

Vom 20. bis 22. Juni 2008 feierte Horstdorf sein 300jähriges Bestehen. Aus diesem historischen Anlass wurde ein Dorffest gefeiert. Der Höhepunkt war der historische Festumzug.

Gegründet am 21. Juni 1708 durch Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau, besser bekannt als "Alter Dessauer", blickte Horstdorf im Juni 2008 auf seine 300jährige Geschichte zurück. Diese Geschichte wurde und wird maßgeblich durch die Landwirtschaft geprägt.

Das Jubiläum zum Anlass nehmend, erschien eine gedruckte Ortschronik, in der die beiden Autorinnen Ines Pinkert und Dorit Schulze alle Daten und Fakten aus der Geschichte zusammengetragen haben. Auch einige historische Bilder sind darin zu finden. Wer Interesse an dieser Chronik hat kann sich gerne an die Gemeindeverwaltung wenden.